Auf die Frage »Musik aus Herne« fällt den meisten Einheimischen die Antwort nicht schwer: »Nichts ist so schön, wie der Mond von Wanne-Eickel«. Klar, aber es wurde ja explizit nach Herne gefragt. Kurt Edelhagen (1920 – 1982), Jürgen Marcus (1948 — 2017), Andrea Jürgens (1955 — 2017) »Herne 3« (Immer wieder aufstehn) folgen. Als Bandleader eroberte Edelhagen damals die Welt, seine Karriere startete der gebürtige Holthausener ab 1945 im berühmten »CC« an der Bahnhofstraße. Quasi um die Ecke wuchs Jürgen Beumer auf, der ab den 1970er-Jahren mit »Ein Festival der Liebe« und weiteren Hits aus dem Hause von Texter/Komponist Jack White, von der heutigen Glockenstraße — damals noch Marienstraße — in die bunte und vielfältige deutsche Schlagerwelt startete und sich dort jahrelang behauptete. Seine »Nachfolgerin« aus Herne: Andrea Jürgens, die sich ebenfalls mit ihren Liedern in der Szene durchsetzen konnte.
»Sing doch endlich mal ain schönet Lied von Herne«, trällert Revierbarde »Ährwin« Weiß (1934 — 2008) aus Castrop-Rauxel, der aber noch mit weiteren liebenswerten Songs, den Ruhris aufs Maul schaute.
Da wollte »Gottlieb Wendehals« (Polonaise Blankenese) nicht nachstehen und nahm den Song »Im Frühstau zu Herne« auf. Hausmeister Anton Klopotek »So sind sie in Herne«, »Weiße noch die schöne Zeit in Herne« und »Zwischen Herne und Ruhr« von Michael Larsen folgten.
Gerd T. (Gerd Tratz), ein aus Herne stammender und in Hamburg lebender Medienexperte, schrieb seiner Heimatstadt nach dem Vorbild von Grönemeiers »Bochum« der Stadt am Kanal einen Song auf den Leib: »Herne«. In die Reihe der Songschreiber und Interpreten reiht sich auch Helmut Sanftenschneider (Comedian/Moderator) mit »Ich wohne so gerne in Herne« ein. In dieser musikalischen Herne-Reigen dürfen die Rapper aber nicht fehlen. Erwähnenswert »Alias Titan« mit »Herne, meine Stadt« und der gelungene »FC Herne-57-Song« von M.I.K.I.
Auch im englischsprachigen Ausland hört man oft den Namen Herne. So schrieb Alexander James Adams die »Hymne of Herne«. Von den Promised Childs stammt »Song to Herne«, während Jenna Green ihr Lied schlicht und einfach »Herne« nannte, denn Ortsname Herne gibt es in der Welt gleich mehrfach.
Text und Foto: Friedhelm Wessel
Das Foto zeigt: Erwin Weiß 1977